Allgemeine Entwicklung
Im Mai 2025 legte der Fondspreis um lediglich 2,23 Prozent zu, obwohl er im Monatsverlauf zwischenzeitlich einen Anstieg von bis zu 10 Prozent verzeichnete. Belastend wirkten sich am 22. Mai insbesondere politische Entwicklungen in den USA aus: Berichte über ein neues Steuergesetz, das im republikanisch dominierten Repräsentantenhaus verabschiedet wurde, sorgten für Verunsicherung in den Sektoren Solar und Wasserstoff. Das Gesetz sieht die Abschaffung zentraler Steuergutschriften für saubere Energien vor, muss jedoch noch den Senat passieren – wobei Änderungen weiterhin möglich sind. Vor allem die Solarbranche im Bereich privater Hausdächer könnte von den geplanten Kürzungen negativ betroffen sein. Dagegen dürfte sich First Solar als relativer Gewinner erweisen, da die Fördermaßnahmen für Modulhersteller weitgehend erhalten bleiben sollen.
Der Druck durch zuvor dominierende geopolitische Faktoren, insbesondere die US-Zollpolitik, ließ im Mai spürbar nach, da in mehreren Bereichen einigungsorientierte Schritte unternommen wurden. Die vollständigen Angaben zur Wertentwicklung entnehmen Sie bitte unserem Factsheet.
Entwicklung des Fonds
Die Entwicklung im Mai zeigt ein gemischtes Bild
Im Mai verzeichneten vierzehn unserer Portfoliowerte Verluste, während sechzehn Werte Gewinne erzielen konnten. Die größten positiven Beiträge kamen von ITM Power, SMA Solar, Ceres Power, Canadian Solar und First Solar.
Die größten Einzelverluste verzeichneten Wolfspeed, Aumann, Nano One, Hexagon Purus, DynaCert und Enphase. Zum Monatsende im Mai lag die Aktienquote unseres Portfolios bei 96 Prozent.
Unternehmensbeispiele
Gewinnmitnahmen und gezielter Zukauf
Im Verlauf des Monats Mai nutzten wir bei Aumann eine Aktien-Rückkaufaktion des Unternehmens, um die Position gezielt zu reduzieren. Bei SFC Energy sicherten wir Gewinne und bauten die Position ebenfalls ab. Bei Enphase nutzten wir den extremen Kurs-Rückgang zu einem antizyklischen Nachkauf.
Komplettverkauf im Sektor E-Mobilität
Im Mai 2025 haben wir aus Risikogesichtspunkten die gesamte Position in Wolfspeed veräußert. Ausschlaggebend war das Schweigen des Managements zu Medienberichten – unter anderem im Wall Street Journal und von Reuters – wonach ein Insolvenzantrag nach Chapter 11 unmittelbar bevorstehen könnte. Als Gründe wurden gescheiterte Restrukturierungsverhandlungen und ein wachsender finanzieller Druck infolge nachlassender Nachfrage genannt.
Besonders die Unsicherheiten im Zusammenhang mit neuen Zollregelungen wirkten sich zusätzlich negativ aus und waren nicht verlässlich quantifizierbar. Wolfspeed hatte in den letzten Monaten zwar verschiedene Maßnahmen zur Stabilisierung ergriffen, darunter ein im Januar vorgestellter Plan zur Beschleunigung des Weges in die operative Profitabilität.
Im März kündigte Wolfspeed Kostensenkungsmaßnahmen durch einen Stellenabbau von 180 Stellen an. Ende März bestätigte das Unternehmen in einer Pressemitteilung, dass es Optionen im Zusammenhang mit seinen Wandelanleihen prüfe und Gespräche mit Kreditgebern, darunter Apollo und Renesas, führe. Die Umsetzung dieser Maßnahme war die Voraussetzung, um staatliche Fördermittel in Höhe von 750 Mio. USD aus dem CHIPS-Gesetz in den USA zu erhalten. Aber das verlangsamte Wachstum des Marktes für Elektrofahrzeuge, in Verbindung mit einem Überangebot chinesischer Hersteller, hatte zu sinkenden Preisen geführt. Dies hatte den japanischen Halbleiterriesen Renesas dazu veranlasst, seine Pläne zur Produktion von Siliziumkarbid-Halbleitern (SiC) für Elektrofahrzeuge zu überdenken. Renesas hatte 2023 noch einen 10-Jahres-Vertrags über die Lieferung von SiC-Wafern mit Wolfspeed mit einer Vorauszahlung von 2 Mrd. USD abgeschlossen. Renesas hatte aber kurzfristig beschlossen die Eigenproduktion von Siliziumcarbid-Chips einzustellen und die Unsicherheit über diese Planungen von Renesas waren sicherlich ein Einfluss-Faktor für die Entwicklung bei Wolfspeed, obwohl Renesas nicht plant sich vollständig aus dem Markt zurückzuziehen.
Selbst bestehende Kundenaufträge im Volumen von 11 Mrd. USD und ein Marktanteil im Jahr 2024 von rund 34% im globalen SiC-Markt konnten das Vertrauen zuletzt nicht ausreichend stabilisieren. Noch am 8. Mai 2025 meldete Wolfspeed einen Umsatz von 185,4 Mio. USD für das dritte Quartal sowie das Ziel, bei einem möglichen Jahresumsatz von 800 Mio. USD die Gewinnschwelle erreichen zu können. Nachdem das Unternehmen eine Stellungnahme zu den Insolvenz-Gerüchten aber ablehnte, trennten wir uns von der kompletten Position.
Ermutigende Dynamik im Wasserstoff-Sektor: Portfolio-Unternehmen mit positiven Impulsen
Im Wasserstoffsektor gab es im Mai eine Reihe vielversprechender Entwicklungen bei mehreren Portfoliounternehmen. So erhielt Thyssenkrupp nucera den Zuschlag für eine umfassende Machbarkeitsstudie zu einem großangelegten Wasserstoffprojekt in Europa mit einer geplanten Elektrolysekapazität von rund 600 Megawatt – ein klarer Hinweis auf die zunehmende Nachfrage nach industriellen Elektrolyselösungen.
SFC Energy konnte erstmals einen Großauftrag aus Dänemark für Wasserstoff-Brennstoffzellen sichern, die künftig eine klimaneutrale Notstromversorgung kritischer Telekommunikationsinfrastruktur gewährleisten sollen. Dies verdeutlicht die wachsende Relevanz dezentraler, grüner Energielösungen für die Netzstabilität.
Plug Power hat einen bedeutenden Produktionsmeilenstein in seinem Werk in Woodbine, Georgia, bekannt gegeben und die bislang höchste monatliche Produktionsmenge an flüssigem Wasserstoff in den USA gemeldet. Im April produzierte die Anlage 300 Tonnen flüssigen Wasserstoff und setzte damit einen neuen Maßstab für die Branche. Plug Power verfügt mittlerweile über eine Gesamtproduktionskapazität von 40 Tonnen flüssigem Wasserstoff pro Tag an allen Standorten und ist damit der größte Produzent in den USA. Ein starkes Vertrauenssignal setzte dabei Finanzvorstand Paul Middleton, der 350.000 Aktien des Unternehmens erwarb und dafür rund 250.000 US-Dollar investierte.
Nel ASA kündigte eine strategische Partnerschaft mit Samsung an. Ziel ist es, eine durchgängige Lösung entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette zu etablieren – basierend auf der bewährten Elektrolysetechnologie von Nel. Dies könnte zu neuen Effizienzstandards und Skalierungsmöglichkeiten führen.
Über den aktuellen Top-Wert in unserem Portfolio ITM Power berichteten wir bereits ausführlich im Februar. Insbesondere über die hohe Cash-Position, steigenden Umsätzen und dem hohen Auftragsbestand. Die sehr positive Entwicklung zeigt sich mittlerweile bei ITM Power im Kurs, was wir auch erwartet hatten, denn ITM stieg auf ein Jahreshoch im Jahr 2025.Im April hob der Elektrolyseur-Hersteller ITM Power seine Prognose für das zum Monatsende abgeschlossene Geschäftsjahr 2024/25 an. CEO Dennis Schulz konnte dabei mehrere neue bedeutende Aufträge vermelden, was die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells eindrucksvoll untermauert.