Allgemeine Entwicklung
Im August 2025 verzeichnete der Fondspreis einen Zuwachs von 0,31 Prozent und erreichte damit den vierten Monat in Folge eine positive Entwicklung. Seit dem Tiefpunkt im April konnte sich der Fonds spürbar erholen und deutlich von den bisherigen Jahrestiefstständen absetzen. Die vollständigen Angaben zur Wertentwicklung entnehmen Sie bitte unserem Factsheet.
Der August war insgesamt ein nachrichtenarmer Monat. Während manche Solar-Unternehmen, wie beispielsweise Canadian Solar und SMA-Solar schwächere Ausblicke für das restliche Jahr 2025 meldeten, profitierte das Solar-Portfolio gleichzeitig von positiven Impulsen durch stabilisierte Preise bei Solarmodulen und Polysilizium. Zunächst sorgten neue US-Richtlinien zur Förderung von Solarenergie in den USA für Erleichterung in der Branche. Entgegen anfänglichen Befürchtungen bleiben die Steueranreize für private Solaranlagen unverändert bestehen, und auch rückwirkende Regeländerungen sind ausgeschlossen. Lediglich für Großprojekte gelten künftig strengere Nachweispflichten beim Baufortschritt – Vorgaben, die Branchenexperten jedoch als „minimal“ einstufen.
Belastend wirkten dagegen die zunehmenden Versuche der Trump-Administration, Einfluss auf die US-Notenbank zu nehmen, sowie die wiederholten Angriffe des Präsidenten gegen Wind- und Solarenergie in den sozialen Medien.
Ein besonders negatives Signal war die Entscheidung der US-Regierung, ein bereits zu 80 Prozent fertiggestelltes Offshore-Windprojekt unter dem Vorwand der „nationalen Sicherheit“ zu stoppen – obwohl sämtliche behördlichen Genehmigungen vorlagen. Dieser willkürliche Eingriff verdeutlicht einmal mehr die geopolitischen Einflüsse, die den Clean-Tech-Sektor belasten.
Entwicklung des Fonds
Die Entwicklung im August zeigt ein gemischtes Bild
Im August verzeichneten zwölf unserer Portfoliowerte Gewinne, während sechzehn Werte Rückgänge verzeichneten. Die größten positiven Beiträge kamen von Voltabox, Nano One, SMA Solar, Novonix, Daqo New Energy, Enphase und ITM Power.
Die größten Einzelverluste im August entfielen auf Canadian Solar, QuantumScape, SFC Energy, PowerCell Sweden, Nel ASA, Ceres Power, Enapter und thyssenkrupp nucera. Damit zeigte sich ein breiter Rückgang bei Werten, die in den Vormonaten überwiegend noch starke Kursentwicklungen verzeichnet hatten.
Zum Monatsende im August lag die Aktienquote unseres Portfolios bei 96,4 Prozent.
Unternehmensbeispiele
Geringfügige Verkäufe und gezielte Zukäufe
Im August nahmen wir durch gezielte Verkäufe kleinere Anpassungen bei SMA Solar, Voltabox, Ceres Power und PowerCell Sweden vor. Gleichzeitig nutzten wir die deutlichen Rücksetzer bei ITM Power, QuantumScape und Plug Power für antizyklische Nachkäufe und verstärkten darüber hinaus unsere Position im Solarwert First Solar.
Voltabox mit starker Performance
Bereits im letzten Monatskommentar berichteten wir ausführlich über die Entwicklung bei dem Elektronikspezialisten Voltabox AG (künftig: Voltatron AG). Die Übernahme der GMS Electronic Vertriebs GmbH und die damit verbundene Erweiterung des Geschäftsmodells um einen etablierten Elektronikvertrieb verliehen der Aktie auch im August spürbar positive Impulse. Schon 2025 rechnet das Unternehmen mit einem deutlich höheren Umsatz, nicht zuletzt durch die anteilige Einbindung von GMS ab August 2025.
Voltabox war bislang vor allem auf eine produktionsorientierte Wertschöpfungskette fokussiert und erhält durch GMS ein neues, international ausgerichtetes und breit vernetztes Frontend. Wie bereits angemerkt, verdeutlicht das Beispiel Voltabox eindrucksvoll unseren Investmentansatz und bestätigt, dass es sich lohnt, an aussichtsreichen Beteiligungen auch in schwierigen Zeiten festzuhalten. Inzwischen ist Voltabox mit einer Marktkapitalisierung von 141 Mio. Euro bewertet und zählt mit einer Gewichtung von 6,0 Prozent zu den Top-Ten Werten im Portfolio.
ITM Power und Linde: Grüner Wasserstoff für Österreich
Die Halbleiterfertigung von Infineon im österreichischen Villach wird ab sofort dauerhaft mit grünem Wasserstoff versorgt. Grundlage ist ein von Linde errichteter und betriebener Großelektrolyseur auf Basis der Technologie von ITM Power. Mit dieser Umstellung ersetzt Infineon fossilen Wasserstoff vollständig durch erneuerbar erzeugten Wasserstoff und reduziert damit nachhaltig seine CO₂-Emissionen.
„Die Sicherung unserer Wasserstoffversorgung hat für uns sowohl strategische als auch nachhaltige Bedeutung. Mit der Elektrolyseanlage stellen wir die Versorgung langfristig sicher, reduzieren Abhängigkeiten und leisten zugleich einen Beitrag zu den Klimazielen des Infineon-Konzerns“, betonte Thomas Reisinger, Vorstand für Operations bei Infineon Technologies Austria.
Die Anlage produziert jährlich rund 290 Tonnen grünen Wasserstoff, womit der gesamte Bedarf des Villacher Werks gedeckt werden kann. Die Technologie von ITM Power bietet darüber hinaus vielfältige Einsatzmöglichkeiten – von der Stahl- und Düngemittelindustrie bis hin zur Mobilität.
Die Integration bei Infineon ist ein eindrucksvolles Beispiel für das Potenzial von ITM Power. Das Unternehmen positioniert sich aktuell deutlich besser als andere Pure Player und ist einer der stärksten Wasserstoff-Unternehmen im Portfolio. Die Kosten sind unter Kontrolle und die Produkte finden zunehmend Akzeptanz im Markt.
Daqo New Energy: Solide Bilanz und Aktienrückkauf trotz herausforderndem Umfeld
Daqo veröffentlichte schwache Quartalszahlen, die das Ausmaß der Krise im globalen Polysilizium-Markt deutlich machen. Absatzvolumen und durchschnittliche Verkaufspreise fielen stark und damit war es unmöglich Gewinne zu erwirtschaften. Das Unternehmen reagierte mit einer drastischen Reduzierung der Auslastung auf nur noch 34 % und einem gezielten Produktionsrückgang. Trotz dieser Entwicklung bleibt Daqo finanziell ausgesprochen robust: Mit über 1,9 Milliarden USD an liquiden Mitteln und keinerlei Schulden zählt das Unternehmen zu den wenigen Branchenakteuren mit substanziellem Puffer.
Diese solide Bilanzstruktur sollte es Daqo ermöglichen die Schwächephase im Zyklus gegenüber etlichen Mitbewerbern zu überstehen und gestärkt daraus hervorzugehen. Während viele kleinere Wettbewerber mit Liquiditätsproblemen kämpfen oder aufgeben müssen, setzt Daqo auf strategische Geduld. Für das dritte Quartal 2025 wird eine Erholung des Produktionsvolumens erwartet, außerdem wurde ein Aktienrückkaufprogramm über 100 Mio. USD angekündigt – ein Signal des Vertrauens in die eigene Zukunft.
Parallel zur operativen Konsolidierung schreitet auch die Marktbereinigung in China voran: Ein Drittel der Kapazitäten könnte perspektivisch stillgelegt werden. Die sechs größten Polysilizium-Hersteller in China entwickeln Berichten zufolge einen 7-Milliarden-US-Dollar-Plan für Aufkauf und Stilllegung von Produktionskapazitäten, um das Überangebot zu reduzieren und die Preise zu stabilisieren.
Nach Angaben von Xin You, Senior Market Analyst bei S&P Global, könnte diese Maßnahme die Preise entlang der gesamten Photovoltaik-Lieferkette in kurzer Zeit steigen lassen. Das würde zu einer stärkeren Preissetzungsmacht der verbleibenden Anbieter führen – mit Daqo in einer aussichtsreichen Position. Das Management bleibt optimistisch und rechnet mit einer zyklischen Erholung ab 2026 – wir bleiben investiert und Daqo ist aktuell mit 4,1 % im Portfolio gewichtet.
Stabilisierung der Modul-Preise im Solarsektor
Die Preise für Solarmodule zeigen wieder Aufwärtstendenzen. Laut OPIS stiegen die Preise für gängige Topcon-Module (ab 600 Watt) in der letzten Augustwoche 2025 um 1,18 Prozent auf 0,086 US-Dollar pro Watt. Damit ergibt sich seit Beginn des zweiten Halbjahres ein Zuwachs von knapp fünf Prozent, bei Angebotspreisen zwischen 0,084 und 0,093 US-Dollar pro Watt.
In China selbst liegt der Preis aktuell bei rund 0,690 Renminbi pro Watt (etwa 0,096 US-Dollar), was einem Wochenplus von 0,73 Prozent entspricht. Hintergrund ist ein erneutes Branchentreffen des Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie (MIIT), bei dem strengere Regulierungen, Maßnahmen gegen ruinösen Preiskampf, höhere Qualitätskontrolle und ein Appell zu größerer Selbstdisziplin im Mittelpunkt standen.
Auch die China Photovoltaic Industry Association (CPIA) fordert von den Provinzregierungen eine konsequentere Anwendung des Preisgesetzes, die Einführung von Mindestgeboten sowie weniger Gewichtung des reinen Preises bei Ausschreibungen. Ziel ist eine stabilere Produktionsstruktur, die neben Angebot und Nachfrage auch Qualität und geistiges Eigentum berücksichtigt.
Erste positive Signale bestätigen diesen Kurs: So lagen die durchschnittlichen Gebote bei einer Ausschreibung der Huadian Group für 20 Gigawatt Module in den Jahren 2025 bis 2026 bei 0,710 Renminbi pro Watt. Auch bei einer 3-Gigawatt-Vergabe von China Resources Power lagen die Gebote über 0,70 Renminbi pro Watt – ein Hinweis darauf, dass die Talsohle möglicherweise durchschritten ist.
Nano One: Hoffnungsträger für Nordamerikas Batterie-Unabhängigkeit
Eine LFP-Batterie ist ein Lithium-Ionen-Akku, bei dem die Kathode aus Lithium-Eisenphosphat (LiFePO₄) besteht, was sie besonders sicher, langlebig und robust macht. Im Gegensatz zu anderen Lithium-Ionen-Akkus, wie NMC-Akkus, verwenden LFP-Batterien keine teuren und problematischen Schwermetalle wie Kobalt und Nickel. China dominiert aktuell die globale LFP-Batterieproduktion mit einem Marktanteil von nahezu 100 % bei LFP-Kathodenmaterialien – eine geopolitische Schwachstelle für westliche Staaten.
Nano One Materials verfolgt mit seiner patentierten „One-Pot“-Prozesstechnologie einen alternativen Produktionsansatz für LFP-Kathoden, der kosten- und energieeffizienter ist und keine giftigen Abwässer verursacht. Das Unternehmen betreibt eine erste LFP-Pilotanlage in Kanada (200 Tonnen Kapazität), die auf 1.000 Tonnen ausgebaut werden soll – mittelfristig sind jedoch deutlich größere Volumina denkbar.
Die US-Regierung fördert Nano One aktiv: Das US-Verteidigungsministerium hat kürzlich 12,9 Mio. USD Fördermittel für den Ausbau der nordamerikanischen LFP-Produktion am Standort Candiac bereitgestellt. Nano One hat sich darüber hinaus dem Arkansas Lithium Technology Accelerator (ALTA) angeschlossen – ein vielversprechendes Umfeld mit starker regionaler Verankerung in Verteidigung, Luftfahrt und Lithiumproduktion. Die firmeneigene Technologie soll nicht nur in Elektrofahrzeugen, sondern auch in stationären Energiespeichern (z. B. für Rechenzentren oder Wind- und Solarparks) zum Einsatz kommen.
Nano One hat Ende August erfolgreich seine speziell entwickelte Technologie in seinem kommerziellen 20.000-Liter-One-Pot-Reaktor in seiner Produktionsstätte in Candiac, Québec, installiert und in Betrieb genommen. Durch die Installation dieser neuen Anlage wird die Kapazität um etwa 50 % erhöht und dies wird zu einer weiteren Senkung der Produktionskosten in der Zukunft führen. Die erfolgreiche Inbetriebnahme der neuen Anlage ist ein wichtiger Meilenstein für die weitere Optimierung des Betriebs in Candiac. Nano One könnte damit zu einem wichtigen Baustein einer nordamerikanischen LFP-Wertschöpfungskette werden.