Entwicklung des Fonds
Der Monat Juli war ein Monat der Erholung. Die gesunkenen Inflationsraten und die Aussichten auf ein sogenanntes „Soft-Landing“ der Wirtschaft hatten positive Auswirkungen auf die Finanzmärkte. Als Soft-Landing wird eine weiche Landung in der Wirtschaft mit einer zyklischen Verlangsamung des Wirtschaftswachstums bezeichnet, die aber eine Rezession vermeidet. Der Fondspreis erhöhte sich um +8,31 Prozent.
Finanzmärkte stabilisierten sich und Portfolio-Unternehmen konnten davon profitieren
Von den 30 Portfolio-Werten konnten 18 im Juli im Plus schließen. 12 Portfolio-Werte schlossen im Minus. Die Verluste resultierten hauptsächlich aus dem Sektor Solar. Dabei war SMA Solar nach starken Monaten und Gewinnmitnahmen der größte Verlierer. Ebenfalls schwach waren Maxeon Solar, Meyer Burger, JinkoSolar und Canadian Solar.
Die Gewinn-Beiträge stammten überwiegend aus zwei der Haupt-Sektoren, und zwar dem Wasserstoff-Sektor und dem Sektor E-Mobilität. QuantumScape war wiederum der stärkste Wert, gefolgt von Hyzon und Plug Power. Ebenfalls stark waren PowerCell Sweden und ITM Power.
Wir bauten das Cash komplett ab und erhöhten die Position bei thyssenkrupp nucera im Wasserstoffsektor. Zusätzlich erwarben wir Enphase Energy, einen Wert, den wir zuvor schon einmal im Portfolio hatten. Gegenwärtig haben wir eine Aktienquote von 99,7 Prozent.
Positive Nachrichten unserer Unternehmen
QuantumScape hat Dr. Siva Sivaram zum Präsidenten berufen, eine bedeutende Personalie, da er zuletzt als President of Technology and Strategy bei Western Digital tätig war und über jahrzehntelange Erfahrung in der Halbleiterbranche verfügt. QuantumScape verfügt aktuell über eine Liquidität von 900 Mio. USD, was laut Unternehmensangaben bis zur zweiten Hälfte des Jahres 2025 ausreicht. Dennoch entschied sich QuantumScape für eine zusätzliche Kapitalerhöhung über 300 Mio. USD, was kurzfristig zu einem Kursrückgang führte. Allerdings hatte der Kurs zuvor stark zugenommen, wodurch QS den höchsten Gewinnbeitrag für den Fonds im Juli erzielen konnte. Toyota betonte äußerst positiv die Festkörperbatterietechnologie und plant, diese bis 2028 auf den Markt zu bringen. In dieser Hinsicht ist QS, mit dem Ziel, bis 2025 eine marktreife Batterie einzuführen, bereits deutlich weiter fortgeschritten.
Meyer Burger plant den Bau eines weiteren Werks für Hochleistungs-Solarzellen in Colorado Springs, USA. Das Werk wird eine Kapazität von zwei Gigawatt pro Jahr haben und den nordamerikanischen Markt beliefern. Dabei setzt das Unternehmen auf milliardenschwere Förderungen in den USA: Aus dem Inflation Reduction Act (IRA) ergibt sich eine förderfähige Summe von bis zu 1,4 Mrd. USD, die von Produktionsbeginn im Jahr 2024 bis Ende 2032 monetarisiert werden kann. Die EU hat zudem in Aussicht gestellt, Meyer Burger über den Innovationsfonds mit 200 Mio. Euro für die Produktion in Spanien und Deutschland zu unterstützen.
First Solar plant den Bau einer fünften Produktionsstätte in den USA, dazu sollen 1,1 Mrd. USD investiert werden. Damit wird First Solar eine jährliche Modulproduktionskapazität von 14 GW in den USA und 25 GW weltweit im Jahr 2026 erreichen. First Solar verzeichnet einen Auftragsbestand von 78 Gigawatt und ist für die kommenden Jahre komplett ausverkauft.
Hyzon mit neuen Brennstoffzellen
Der US-Entwickler von Brennstoffzellen-Nutzfahrzeugen Hyzon Motors, der auch in Europa tätig ist, plant im Jahr 2024 mit der Produktion und Kommerzialisierung seines neuen Brennstoffzellensystems zu beginnen. Dieses System soll aus einem einzigen Stack eine Leistung von 200 kW generieren können. Im Vergleich zum 120-kW-System, das im vergangenen Jahr angekündigt wurde, ermöglicht das neue System laut Hyzon eine 20-prozentige Steigerung der Reichweite pro Kilogramm Wasserstoff und führt zu einer deutlichen Verbesserung der Gesamtbetriebskosten von H2-Lkw. Da für die Leistung von 200 kW nur noch ein Stack statt zwei benötigt wird, sinken zudem das Volumen und das Gewicht um rund 30 Prozent, während die Kosten um 25 Prozent reduziert werden.
Neuer Titel im Fonds
Rückkauf von Enphase Energy zu deutlich günstigeren Konditionen als beim vorherigen Ausstieg
Als aktiver Manager nutzen wir deutliche Fehlbewertungen zu unserem Vorteil. Im November 2021 verkauften wir Enphase, den Weltmarktführer bei Mikrowechselrichtern, vollständig bei einer Marktkapitalisierung von 33 Mrd. USD und einem Aktienkurs von 251 USD. Zu diesem Zeitpunkt hatte Enphase ein KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) von über 220. Ende Juli dieses Jahres nutzten wir den stark zurückgekommenen Kurs von 150 USD und ein aktuelles KGV von 39 für einen Rückkauf. Seit unserem Ausstieg im Jahr 2021 hat sich der Umsatz bei gleicher Marge nahezu verdoppelt, und der Cashbestand ist infolgedessen, dank eines hohen freien Cashflows, von 1 Mrd. USD auf 1,8 Mrd. USD angestiegen. Das Unternehmen ist nun deutlich stabiler und preiswerter als zuvor und bietet massive Wachstumschancen in Europa.
In den USA hatten die Solarfirmen insgesamt mit geringeren Umsätzen zu kämpfen, da weniger Hausbesitzer als geplant ihre Dächer mit Solaranlagen ausstatteten, was zu einem sukzessiven Kursrückgang seit den Höchstkursen im November 2022 führte. Kürzlich korrigierte Enphase nach den Quartalszahlen stärker, da die hohen kurzfristigen Erwartungen der Analysten nicht erfüllt wurden. Bemerkenswerterweise konnten sich die Umsätze in Europa im letzten Quartal verdreifachen und haben nun fast den gleichen Anteil wie in den USA. Das ist gut für Enphase, da die Abhängigkeit vom nordamerikanischen Markt reduziert wurde und neue Märkte in Europa erschlossen werden konnten. Die stetig steigenden Umsätze und Gewinne lassen auch realistische Prognosen für noch niedrigere KGVs in den Folgejahren erwarten. Die Relation vom KGV zum Wachstum wird am sogenannten PEG (Preis-Gewinn-Wachstums-Verhältnis) gemessen, das nun sehr niedrig ist.
Politische Entwicklung
Berlin will Wasserstoff-Ausbau erheblich beschleunigen
Die Bundesregierung hat den Startschuss für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft gegeben. Ende Juli einigte sich das Kabinett auf eine neue Nationale Wasserstoffstrategie, mit der die Rolle des Energieträgers „grüner“ Wasserstoff (H₂) bis 2030 erheblich gestärkt werden soll. Dieser wird als entscheidender Baustein betrachtet, um fossile Brennstoffe wie Öl, Gas und Kohle zu ersetzen und eine klimaneutrale Energieversorgung zu erreichen. „Investitionen in Wasserstoff sind eine Investition in unsere Zukunft“, erklärte Wirtschaftsminister Robert Habeck in Berlin. Er geht davon aus, dass Deutschland etwa ein Drittel des benötigten Wasserstoffs selbst produzieren wird, während der Rest importiert werden muss. Es existieren Pläne für Pipelines aus Norwegen sowie Leitungen aus Portugal und Spanien über Frankreich. Gespräche laufen auch über eine Route aus Nordafrika nach Italien und Süddeutschland. Hierzulande soll ein erstes Kernnetz bis 2027/28 mit mehr als 1800 Kilometern Leitungen entstehen, das öffentlich gefördert wird und große Abnehmer anschließt. Vor allem die Chemie- und Stahlindustrie benötigen Wasserstoff, um von fossilen Brennstoffen wegzukommen. Deutschland und die Europäische Union unterstützen den Wandel mit Milliardenförderungen.