Entwicklung des Fonds
Der Fondspreis reduzierte sich im Juni 2022 insgesamt um 11,17 %. Wiederum lagen die Gründe überwiegend in äußeren Einflüssen, insbesondere Ängste über die hohe Inflation und aufkommende Bedenken über ein stärkeres Eingreifen der Notenbanken.
Zinswende der EZB
Erstmalig seit 11 Jahren hatte die europäische Notenbank EZB die Leitzinsen angehoben. Solche Richtungsveränderungen führen zwangsläufig zu einer höheren Volatilität, da sich die Marktteilnehmer erst einmal orientieren müssen, was die Zinswende tatsächlich bewirkt.
Die Aktienmärkte under-performen auf globaler Ebene
Insgesamt sorgten die Einflüsse dafür, dass die Aktienmärkte global eine der schwächsten Halbjahresperioden in den letzten Jahrzehnten ablieferten. Beispielsweise war es das schwächste erste Halbjahr beim S+P 500 Index seit 1962, bei den US-Anleihen sogar das Schwächste aller Zeiten. Der Nasdaq Index hat seit Jahresanfang ca. 30 Prozent eingebüßt und ist ein wichtiger Leitindex für Technologiewerte.
Der Krieg isoliert Russland und ist gleichzeitig ein „Wake-Up-Call“ für energetische Unabhängigkeit
Das sonstige Umfeld mit dem schrecklichen Ukraine-Krieg ist ebenfalls belastend. Dieser Krieg hat Russland mehr isoliert als es in der heißesten Phase des sog. „Kalten Krieges“ jemals der Fall war. Dies führte dazu, dass Russland die Zinszahlungen auf russische Anleihen in USD nicht mehr leisten konnte und auch die Gaslieferungen in den Westen stark reduzierte. Dieser Krieg ist ein „Wake-Up-Call“ für die Energieindustrie und die Erkenntnis ist nun bei jedem angekommen, dass wir die Abhängigkeit von russischen fossilen Brennstoffen schnellstmöglich reduzieren müssen.
Performance bei den einzelnen Portfoliowerten zeigt ein deutliches Bild
Von insgesamt 30 Werten im Portfolio waren im Juni 26 im Minus und 4 Unternehmen lieferten einen positiven Performance-Beitrag.
Die größten Gewinn-Beiträge kamen von den unterbewerteten Solar-Unternehmen Daqo und JinkoSolar, deren massive Unterbewertung nun vom Markt nach und nach erkannt wird und die gegen den Trend stark anstiegen. Positive Beiträge kamen auch vom Sektor Elektromobilität mit den Werten Nano One und Electrovaya.
Negative Performancebeiträge kamen praktisch aus allen Sektoren. Am schlechtesten performten Novonix, SMA Solar und ITM-Power. Auch Hyzon Motors, letzten Monat noch unter den besten Werten, verlor trotz positiver Nachrichten. QuantumScape gehörte wiederum zu den schwächeren Werten.
Konstanter Netto-Zufluss trotz Börsen-Schwäche
Im Juni konnten wir weitere Netto-Zuflüsse von 2,8 Mio. Euro generieren. Dies zeigt, trotz der allgemeinen Börsen-Schwäche und den ansonsten starken Abflüssen aus dem allgemeinen Aktienmarkt, für uns ein erfreuliches Bild.
Unternehmensanalyse
JinkoSolar und Daqo konnten von niedriger Bewertung profitieren
JinkoSolar profiterte von seiner niedrigen Bewertung, zeigte eine hohe relative Stärke und konnte gegen den Trend sehr gut ansteigen, so dass der Top-Wert im Portfolio über die 10 % Schwelle kam und wir 2 % verkaufen mussten, um wieder unter diese Schwelle zu kommen.
Daqo New Energy war ebenfalls, wie auch bereits berichtet, unterbewertet und zeigte einen massiven Anstieg im Juni. Daqo konnte von 52 USD auf über 70 USD ansteigen. Die Gründe für den Anstieg lagen auch in der Nachricht begründet, dass seine Tochtergesellschaft Xinjiang Daqo New Energy von der chinesischen Wertpapieraufsichtsbehörde die Genehmigung für ihr geplantes privates Angebot auf dem chinesischen A-Aktienmarkt erhalten hat.
Xinjiang Daqo beabsichtigt, durch dieses Angebot bis zu 1,6 Mrd. USD einzunehmen, wovon etwa 1,2 Mrd. USD des Bruttoerlöses für sein 100.000 Tonnen Polysilizium umfassendes Expansionsprojekt in Baotou City in der Inneren Mongolei verwendet werden soll.
Polysilizium, das zu günstigen Preisen produziert werden kann, ist eines der wichtigsten Rohstoffe zur Herstellung von Solarmodulen, die für die weltweite Energiewende in großen Mengen benötigt werden. Trotz des Anstiegs von Daqo auf 70 USD hat das Unternehmen immer noch ein niedriges KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) von unter 4,6.
SMA Solar sieht die Solarbranche im Aufwind mit einem noch nie dagewesenen Boom
Die Solarbranche ist im Aufwind, auch in Deutschland. Der hessische Solartechnikkonzern SMA Solar baut in Hessen eine neue Fabrik.
Zwischen 2005 und 2010, war SMA Solar als Weltmarktführer bei Wechselrichtern stark positioniert. In der Spitze lag der Umsatz bei 1,9 Milliarden Euro. Durch die starke Konkurrenz aus China und die sinkende Förderung ging es abwärts mit der deutschen Solarindustrie. Solarworld, Q-Cells und andere, die nach der Jahrtausendwende den Weltmarkt erobert hatten, gingen Pleite oder wurden geschluckt. Tausende Jobs verschwanden. Auch SMA musste 2015 massiv Stellen abbauen, in Deutschland rund die Hälfte der Belegschaft, der Umsatz halbierte sich. 2021 konnte SMA Solar mit 3.500 Mitarbeitern 984 Millionen Euro Umsatz erwirtschaften. „Die Auftragsbücher sind aktuell voll und SMA Solar könnte auch das Zwei- bis Dreifache produzieren“, so SMA Chef Reinert. Für das weitere Wachstum investiert der Solarkonzern an seinem Standort im nordhessischen Niestetal. Die Produktionskapazität kann bis zum Jahr 2024 verdoppelt werden. Der Baubeginn ist für Ende des Jahres geplant, 200 Arbeitsplätze werden geschaffen. Mit der Investition will SMA Solar Lieferketten sichern und eine größere Unabhängigkeit gewinnen.
„Die Branche erlebt einen nie da gewesenen Boom.“
Jürgen Reinert – SMA-Chef
Klare Ziele für die Solarindustrie in Deutschland
Insgesamt sind in Deutschland die längerfristigen Ziele für die Solarindustrie von der Regierung klar formuliert und bis 2030 soll sich die installierte Leistung von 54 Gigawatt auf rund 215 GW vierfachen. Es ist eine starke Belebung für die Solarbranche zu erwarten und das Gute ist, dass ein solches Hochfahren kein Problem darstellt, da sich Photovoltaik leicht installieren lässt. Dies ist auch einer der Gründe, warum wir bei erneuerbaren Energien auf Solar setzen, neben den Kostenvorteilen, die Solar weltweit bietet.
Politik
Europäische Union erhöht Ziele für erneuerbare Energien
Die Staaten in der Europäischen Union (EU) einigten sich auf ein 40-Prozent-Ziel für erneuerbare Energien, das gab das deutsche Wirtschaftsministerium Ende Juni in einer Erklärung bekannt. Die Energieminister der Europäischen Union haben sich in Luxemburg darauf geeinigt, den Anteil der erneuerbaren Energien an der Energieproduktion bis 2030 auf 40 Prozent zu erhöhen, gegenüber einem früheren Ziel von 32 Prozent.
Fit-for-55-Paket der EU-Kommission stellt die Weichen für den Umbau der Wirtschaft
Grundlage dafür ist das „Fit-for-55-Paket“ der EU-Kommission, mit der die EU ihre Klima- Emissionen bis 2030 um 55 Prozent senken und damit die Vorgaben des Pariser Weltklimaabkommens einhalten will. Inmitten der größten Energiekrise Europas hat die EU eines der umfassendsten Klimaschutzpakete in der EU-Geschichte auf den Weg gebracht. Es ist ein Signal der Entschlossenheit, das in dieser Krise nötig und folgerichtig ist. Die Beschlüsse sind elementar, um die EU unabhängiger von fossilen Energien zu machen und den Klimaschutz voranzutreiben. Dabei sind Schnelligkeit und Konsequenz gefragt. Mit dem „Fit-for-55“-Paket sind die Weichen für den Umbau der Wirtschaft hin zur Klimaneutralität gestellt.
„Klimaschutz in der EU wird mit dem Paket unumkehrbar“,
Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck