Managementkommentar – 04.07.2023

Entwicklung des Fonds

Der Monat Juni war ein Monat der Bodenbildung. Viele gute Unternehmensmeldungen der Portfoliowerte stabilisierten die Entwicklung des Fonds. Der Fondspreis erhöhte sich um +0,25 Prozent.

Im Juni verzeichnete das Portfolio eine ausgewogene Entwicklung
Der Juni war ein nahezu ausgewogener Monat und 16 der 28 Portfolio-Werte schlossen im Plus. 12 Portfolio-Werte schlossen im Minus.
Die Verluste resultierten hauptsächlich aus den drei bedeutenden Sektoren Wasserstoff, Solar und E-Mobilität. Dabei war Canadian Solar der stärkste Verlierer, gefolgt von Everfuel und First Solar, sowie Hexagon Purus und Nel.
Die Gewinn-Beiträge stammten ebenso aus allen drei Haupt-Sektoren. QuantumScape war der stärkste Wert, gefolgt von Hyzon und Plug Power. Ebenfalls stark waren SMA Solar und Wolfspeed. Durch einen Teilverkauf bei SMA Solar sicherten wir Gewinne und schufen dadurch liquide Mittel für einen Neukauf von thyssenkrupp nucera im Wasserstoffsektor.
Zusätzlich verlängerten wir die Währungsabsicherung für den Euro/USD.

Neuer Titel im Fonds

Neukauf von Wasserstoff Pure-Player thyssenkrupp nucera
Wir haben uns an der Neuemission der Wasserstoff-Tochter von thyssenkrupp beteiligt. Nucera ist spezialisiert auf Elektrolyseure mit der Alkali-Wassertechnologie. Diese Ergänzung passt sehr gut in unser Portfolio, da wir gezielt in verschiedene Technologien investieren. Nucera hat außerdem gezeigt, dass sie profitabel arbeiten können, mit einem Umsatzwachstum von 20 % in den letzten beiden Geschäftsjahren. Besonders im letzten Halbjahr konnte das Unternehmen überzeugen und den Umsatz auf 306 Mio. Euro steigern, was einer Steigerung von 70 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Nucera konnte erst kürzlich einen Großauftrag über 700 MW (Megawatt) für H2 Green Steel aus Schweden sichern. Insgesamt verfügt Nucera über einen Auftragsbestand von 3 GW (Gigawatt) alkalischer Wasserelektrolyseure, darunter ein Großprojekt mit 2 GW in Saudi-Arabien, das bereits im Bau ist. Auch in Europa ist Nucera gut positioniert, zum Beispiel mit der Lieferung einer 200 MW Anlage für den Hafen in Rotterdam. Darüber hinaus besitzt Nucera ein etabliertes Chlor-Alkali-Geschäft, das Serviceumsätze von 50 % ausmacht. Mit über 600 abgeschlossenen Projekten, 240.000 produzierten Elektrolysezellen und einer installierten Elektrolyse-Leistung von über 10 Gigawatt ist das Unternehmen ein führender Anbieter im Chlor-Alkali-Geschäft. Die Projekterfahrung in diesem Bereich erstreckt sich über fünf Jahrzehnte. Basierend auf dieser beeindruckenden Expertise wurde die Entwicklung und der Ausbau der alkalischen Wasserelektrolyse (AWE) vorangetrieben, die eine groß angelegte Produktion von grünem Wasserstoff ermöglicht. Für die Zukunft ist eine Erweiterung der Kapazitäten von 1 GW auf 5 GW bis zum Jahr 2025 geplant.

Letzter Solarzellenhersteller in Europa

Meyer-Burger Chef überraschte mit einem Paukenschlag durch Brief an Finanzminister Lindner
Mitte Juni sorgte Europas letzter verbliebener Solarzellenhersteller mit einem Schreiben an Bundesfinanzminister Christian Lindner für Aufsehen. Meyer Burger drohte darin damit, die Projekte für den weiteren Ausbau der Solarfertigung in Deutschland abzubrechen und stattdessen in den USA zu investieren, wie ZDFheute.de berichtete. Meyer Burger’s CEO, Gunter Erfurt, wurde mit den Worten zitiert: „In den USA wird uns für Neuansiedlungen von Werken und Absatz von Solarmodulen der rote Teppich ausgerollt.“ Erfurt beklagte Handelsbarrieren, wie zum Beispiel Einfuhrzölle für Materialien, die in Europa nicht erhältlich seien. Als Reaktion darauf wird Meyer Burger nun seine Produktionskapazitäten in den USA stärken. Das Unternehmen hat einen langjährigen Abnahmevertrag für Solarzellen aus US-Produktion mit dem Großhändler BayWa r.e. vereinbart. Das gemeinsame Engagement hat nach der Verabschiedung des Inflation Reduction Act (IRA) in den USA das Ziel, die heimische Produktion voranzutreiben, lokale Arbeitsplätze zu schaffen und eine nachhaltige Solarindustrie zu fördern. Die deutsche Regierung reagierte indirekt auf den Brief des CEO von Meyer Burger und kündigte Ende Juni deutsche Investitionshilfen für die heimische Solarindustrie an. Dabei sollen für den Aufbau und Ausbau von Solarkapazitäten Zuwendungen gewährt werden, die einem gleichwertigen Investitionsprojekt in einem Nicht-EU-Staat entsprechen, um Wettbewerbsverzerrungen zu verhindern.

Entwicklung von Plug Power

Plug Power mit weiteren Meilensteinen
In einem ersten Schritt wird Plug Power Blue EnerFreeze, die Energietochter von STEF, dem europäischen Marktführer für den Transport und die Logistik von gefrorenen Lebensmitteln, mit einem vollständigen grünen Wasserstoff-Ökosystem für zwei Vertriebszentren/Kühllager beliefern. In Zukunft könnten weitere Standorte hinzukommen, möglicherweise sogar alle über 100 Standorte. Im Juni präsentierte Plug Power die erste Wasserstofftankstelle auf Rädern. Diese innovative Lösung zielt darauf ab, die Infrastrukturkosten und die Markteinführungszeit für wasserstoffbetriebene mittelschwere und schwere Nutzfahrzeuge zu reduzieren. Plug Power hat seine Ziele für das Jahr 2023 auf 1,4 Mrd. USD erhöht. Für das Jahr 2030 hat Plug Power neue ambitionierte Ziele festgelegt, darunter eine Gesamtproduktionskapazität von 10 GW für die Brennstoffzellen- und Elektrolyseursparten. In Zusammenarbeit mit Renault plant das Unternehmen außerdem, 100.000 Leicht-Lkw auf die Straße zu bringen. Als Mitglied des neunköpfigen Firmenkonsortiums HOPE (Hydrogen Offshore Production Europe) wird Plug Power ein 10-MW-Elektrolysesystem für einen Standort in der Nordsee vor dem Hafen von Ostende in Belgien entwickeln und liefern. Die Europäische Kommission unterstützt den Bau dieser Offshore-Wasserstoffproduktionsanlage mit 21,8 Millionen USD. Das Hauptziel des Projekts besteht darin, die technische und finanzielle Tragfähigkeit eines groß angelegten Offshore-Wasserstoffprojekts mit Pipelinetransport zur Versorgung von Kunden an Land zu demonstrieren. Damit soll der Weg für die Offshore-Produktion von grünem Wasserstoff geebnet werden.

Politische Entwicklung

U.S. National Clean Hydrogen Strategy and Roadmap gibt Richtung vor
Mitte Juni hat das US-Energieministerium klargestellt, dass die USA die weltweite „Führung“ im aufstrebenden Wasserstoffmarkt anstreben. Durch die Kombination verschiedener Subventionsanreize und Investitionsinitiativen strebt man an, in der Wasserstoffindustrie 100.000 hochqualifizierte Arbeitsplätze in den USA zu schaffen, wobei auch klar protektionistische Maßnahmen ergriffen werden. Der Fahrplan für eine „Clean Hydrogen Strategy“ zeigt die enormen Chancen auf, die den in den USA ansässigen Wasserstoffunternehmen durch die verschiedenen Subventionspakete des „Inflation Reduction Act“ (allein 9,5 Mrd. USD für zukünftige Wasserstoffhubs) und des „Infrastructure Investment and Jobs Act“ zur Verfügung stehen, um eine Wasserstoffwirtschaft aufzubauen. Dies steht im Einklang mit dem Ziel des „Hydrogen Energy Earth Shot“ von 2021, das innerhalb von 10 Jahren Kosten von 1,00 USD für 1 kg grünen Wasserstoff anstrebt. Bei all diesen Initiativen werden insbesondere US-Hersteller begünstigt, aber auch europäische Unternehmen wie Nel, die derzeit bestehende Elektrolyseur-Fertigungsstätten in den USA erweitert und eine neue 4 GW-Gigafabrik in Michigan aufbauen möchte.

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